Monatsarchiv für December 2005

bestell-bar: lila winterschal

Friday, den 23. December 2005

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rosa gürtelträume

Friday, den 23. December 2005

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Friday, den 23. December 2005

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DER TRAURIGE T.

Thursday, den 22. December 2005

Townes Van Zandt ist eine der tragischen Figuren der Rock-Historie: 1997 starb der sensible Sänger, zerfressen von Alkoholismus und Depressionen. Leben und Erbe eines der einflussreichsten Song-Poeten Amerikas würdigt eine rührende Kino-Dokumentation.

Wer Townes Van Zandt im Herbst 1996 auf seiner letzten Deutschland-Tournee erlebte, konnte ahnen, dass sein Ende bald bevorstand. Bei einem Auftritt in Hamburg etwa mussten Helfer den von jahrelangem Alkoholismus ausgezehrten Künstler auf dem Weg zur Bühne stützen, und anschließend erzeugte Van Zandt ein akustisches Gewitter beim zunächst vergeblichen Versuch, mit zittriger Hand das Verstärker-Kabel in die Gitarre zu stöpseln. Anfang Januar 1997 war dann die Nachricht zu lesen, dass der 52-jährige “Texas Troubadour” am Neujahrstag an einem Herzinfarkt gestorben war, nachdem er sich zuvor bei einem Sturz die Hüfte gebrochen hatte.

“BE HERE TO LOVE ME”: DIE TRAGIK DES TEXANISCHEN TROUBADOURS

Mit “Townes Van Zandt - Be Here to Love me” kommt nun eine Filmbiografie ins Kino, die das Leben des von einer eingeschworenen Fangemeinde kultisch verehrten Folk-Poeten impressionistisch aufblättert. Auch seine berühmtesten Stücke werden in Erinnerung gerufen: die Outlaw-Ballade “Pancho And Lefty”, das eindringliche “If I Needed You” und das fatalistische “Waiting Around To Die”, die freilich nie ihrem Schöpfer, sondern als Coverversionen diversen anderen Artisten Chart-Erfolge bescherten.

Zugleich dürfte die angenehm zurückhaltend gestaltete Hommage selbst der einschlägig informierten Gefolgschaft neben nostalgischen Momenten neue Einblicke bieten. Sie habe passend zur Musik Van Zandts einen handgemachten Film vorlegen wollen, “Vinyl, nicht CD, analog, nicht digital”, sagt Regisseurin Margaret Brown, Tochter des amerikanischen Musikers Milton Brown, über ihren ersten Film. Es ist ihr auf fesselnde Weise gelungen.

Imposant ist insbesondere, wie viele Originalaufnahmen aus Van Zandts Jugend- und sogar Kindheitsjahren die Autorin aufgetrieben hat. Manche Ausschnitte stammen aus dem 1981 entstandenen Country-Sittengemälde “Heartworn Highways”; die Existenz der vielen anderen erklärt sich durch den Umstand, dass der 1944 in Fort Worth geborene Van Zandt einer begüterten und einflussreichen Ölfamilie entstammte, deren Urahn einst an der texanischen Verfassung mitwirkte und nach der bis heute ein County des US-Bundesstaats benannt ist. In solchen Kreisen wurde eben auch schon in den vierziger Jahren das Familienleben mit der Kamera dokumentiert.

Dem wohlbehüteten Hintergrund zum Trotz entwickelte sich der junge Townes früh zum von Depressionen geplagten Problemkind. Mit 20 stürzte er sich aus dem vierten Stock eines Hauses, nur um zu erfahren, wie sich das anfühlt. In der Folge wurde er in einer Nervenheilanstalt einer Elektroschock-Therapie unterzogen, bei der er einen Teil seiner Kindheitserinnerungen einbüßte. Eine Beziehungslosigkeit und Ungebundenheit, die sich in seinen Songs und seiner später begonnenen rastlosen Wanderschaft widerspiegelt.

Sehr aufschlussreich sind Archivaufnahmen und Konzertmitschnitte, in denen Van Zandt einerseits den mit Gewehr vor seinem Trailer posierenden Outlaw gibt, andererseits aber gesittet in biederen Fernsehshows auftritt. Zahlreiche Weggefährten kommen zu Wort, darunter Willie Nelson, Emmylou Harris, Kris Kristofferson, Steve Earle und Guy Clarke. Beeindruckend: die vorwurfsfreien Kommentare seiner drei Ehefrauen und seiner drei Kinder (darunter die im gleichnamigen Song besungene jüngste Tochter Katie Bell), die die Eskapaden ihres Mannes bzw. Vaters offenbar als unvermeidliche Kehrseite seines Genies zu akzeptieren vermochten.

TOWNES VAN ZANDT
Originaltitel: Be Here to Love Me: A Film About Townes Van Zandt
Regie: Margaret Brown
Produktion: Rake Films
Verleih: MFA
Länge: 99 Minuten
Start: 22. Dezember 2005

Van Zandt wird greifbar als Drifter im Stile der Beat-Poeten Jack Kerouac und Allen Ginsberg. Jerry Jeff Walker, Autor des Klassikers “Mr. Bojangels”, hatte dem Autodidakten früh erklärt, dass er, wenn er ein richtiger Songwriter sein wolle, nichts anderes nebenbei tun könne - und Van Zandt, notorisch uninteressiert an Geld und Geschäftlichem, setzte die Anweisung eins zu eins um.

Seine Todessehnsucht, sein ständiger Kampf mit den Dämonen Depression und Drogensucht, scheint in vielen seiner eigenen Worte durch: “Mein Leben wird zu Ende gehen, bevor meine Arbeit zu Ende ist. Ich habe es selber darauf angelegt”, sagt der vom Blues-Barden Lightnin’ Hopkins inspirierte Künstler einmal. Oder: “Ich denke nicht, dass alle meine Songs traurig sind. Ich habe ein paar, die nicht traurig sind - sie sind hoffnungslos.” Da blitzt dann neben aller Tragik auch der trockene Humor Van Zandts auf, der ihn auf Konzerten zum gefürchteten Geschichten- und Witzeerzähler werden ließ.

So sehr der Film noch einmal vor Augen führt, dass die besten Werke Van Zandts in seinem ersten Karriere-Jahrzehnt entstanden (bereits seinem sechsten Album gab er 1972 den selbstironischen Titel “The Late Great Townes Van Zandt”) und so bitter seine Selbstzerstörung anmuten mag, so tröstlich ist gleichwohl der ungebrochene Einfluss dieses “Songwriter’s Songwriter” auf die ihm nachfolgenden Kollegen bis zu den Grunge- und Independent-Bands der neunziger Jahre.

Am Ende bleibt der Zuschauer melancholisch, aber beseelt zurück; eine Wirkung, die jener der Van Zandtschen Musik nicht unähnlich ist: Schließlich gelang es ausgerechnet ihm, dem Unbehausten, auf wunderbare Weise, anderen emotionalen Halt zu vermitteln.

aus: SPIEGEL-ONLINE

MÄDCHENROSA

Thursday, den 22. December 2005

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BESTELL-BAR

Thursday, den 22. December 2005

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feierlisch: ES WEIHNACHTET SEHR

Thursday, den 22. December 2005

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(ROSA UND SILBER)

Soft, bretonisch.

Thursday, den 22. December 2005

Anna und Bernd hatten eingecheckt. Ihre unsichere, zögerliche Liebe wurde scheinbar immer offizieller: ein Doppelzimmer, bitte und das ganze auf französisch ausgesprochen. Une chambre pour deux personnes, s´il vous plait. Anna war froh, dass sie es ohne Akzent sprach. Vielleicht würde Bernd bei ihr bleiben. Seine Phantasie machte sie fast ohnmächtig, sein zarter Körper, sein Summen im Auto zu der Kassette, die sie extra für diese Reise aufgenommen hatte.
Sein Blick auf die Dinge, seine Locken, seine Geschichten, seine Uneitelkeit, seine zarten Worte und immer wieder das Streicheln über ihren Kopf.
Anna atmete durch, sie wollte ihn nicht verlieren und ging mit ihm die Treppe hoch, er öffnete zaghaft die Tür mit dem Schlüssel, den sie gerade überreicht bekommen hatten.
Anna liess sich sogleich aufs Bett fallen. Bernd wollte erst einmal duschen.
Sie packte ihren kleinen Koffer aus und stellte ihre Habseligkeiten in den Schrank.
Das schwarze Kleid, das sie trug, konnte sie auch heute Abend für das Essen im Restaurant anbehalten. Die Sonne hatte ihre Haut gebräunt, das Salz des Meeres ließ ihre Frisur wilder aussehen als es ihr fast lieb war. Anna seufzte und hörte wie die Dusche ansprang, hörte das hastige Trippeln von Bernds nackten Füßen auf den Fließen des kleinen Badezimmers. Hier schien es nur kaltes Wasser zu geben. Ihr war alles egal, sie wollte den Sommer ihres Lebens genießen, die Gespräche führen, die ihr eine Antwort auf die Fragen der letzten Jahre gaben, den Körper berühren, den sie viel zu lange vermisst hatte.
Anna guckte an sich herunter, ihr Busen wölbte sich leicht unter dem fließenden schwarzen Stoff, der schon etwas ausgebleicht war von der Sonne, sie cremte sich die Arme ein, putzte sich die Zähne und guckte dabei in den Hotelzimmerspiegel, der an seinen Rändern, die kein Rahmen umfasste, schon etwas rostig schien. Es war schön hier zu sein, das Meer riechen, den Zirkus hören zu können, der mit lauten Wägen und großem Tamtam draußen die Strasse entlang fuhr, um Werbung zu machen für die Kindervorstellung am nächsten Nachmittag.
Bernd kam aus der Dusche und Anna fiel über ihn her, nahm seinen zarten, nackten Körper in ihre Arme, schmiss ihn auf das etwas durchgelegene französische Bett und sich auf ihn drauf und leckte ihn schließlich von oben bis unten mit der Zunge ab. Als sein Schwanz nach kurzer Zeit steif wurde, nahm sie ihn erst in den Mund, doch da sie Angst hatte, komplett ihr Make-up zu zerstören, nahm sie das pulsierende Teil in die rechte Hand, drückte es leicht und fuhr mit den Fingern wieder und wieder hoch und runter. Als sich sein Sperma über ihrer Hand und über seinen spärlichen Bauchflaum ergoss, konnte sie es fast nicht ertragen, wie er sie dabei anschaute: liebevoll, hingebungsvoll, auch ein bisschen fordernd, irgendwie erschöpft und doch vollem potentiellem Tatendrang.
Anna legte sich neben Bernd, ihr schwarzes Haar neben seinem schwarzen Haar, ein fließender Übergang, sie gehörten zusammen und sie zogen sprichwörtlich an einem Strang.
„Komm, wir gehen runter ins Restaurant, heute Abend gibt es eine große Fischplatte, zieh dich schnell an, ich ziehe noch mal meinen Lippenstift kurz nach.“
Bernd gehorchte. Er schnappte sich eine relativ schicke schwarze Hose, streifte dazu ein cremefarbenes Hemd über, das er nicht ganz bis zum Hals zuknöpfte und dann schritten sie Hand in Hand und etwas außer Atem die Treppen des kleinen bretonischen Hotels hinunter als hätte jemand darüber einen roten Teppich gelegt, nachdem Bernd die Tür abgeschlossen hatte.

Im Speiselokal empfing sie ein grandioser Blick aufs Meer, doch sie waren sich so sehr selbst genug, dass sie den postkartenreifen Sonnenuntergang kaum bemerkten.
Als der Garcon schließlich kam, waren sie schon mit zahlreichen Themen durch: Freundschaften, Kindheit, Familienplanung, erster Sex, Peinlichkeiten in der Schule usw.
Der Kellner zeigte ihnen die Karte, Anna strich mit ihrem rechten Zeigefinger über die Angebote und musste plötzlich laut auflachen als sie die weißen Flecken auf ihrer Hand bemerkte: über ihren Fingern lag eindeutig eine getrocknete Schicht Sperma. Sie lief rot an, ihre Hand schnappte zurück, Bernd guckte aufgeschreckt zwischen Besteck und erstem Rotwein hoch- bis er das Missgeschick erkannte.

Hühnerleber mit Äpfeln

Wednesday, den 21. December 2005

Zutaten für vier Personen:

250 g Zwiebeln
500g Hühnerleber
3 kleine, säuerliche Äpfel
2 Eßl. Öl
200g Sahne
2 Teel. frische Majoranblättchen
Salz
schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
3-4 Eßl. trockener Sherry nach Belieben

-die Zwiebeln schälen, halbieren und in dünne Scheiben schneiden.
-Die Hühnerleber waschen, abtrocknen und mundgerecht würfeln, dabei sorgfältig Häutchen, Sehnen und Blutreste entfernen.
-Die Äpfel vierteln, schälen und in Spalten schneiden, mit dem Zitronensaft beträufeln und zugedckt beiseite stellen.
-Den Wok und dann 2 Esslöffel Öl darin erhitzen. Die Zwiebeln unter Rühren etwa 3 Minuten anbraten.
-Die Zwiebeln an den Rand schieben. Den letzten Esslöffel Öl am Wokboden erhitzen, nach und nach die Leberstücke darin runherum scharf anbraten. Fertig angebratene Stücke an den Rand schieben.
-Zuletzt die Apfelspalten dazugeben. Mit der Sahne ablöschen, mit dem Majoran, Salz, Pfeffer und eventuell mit dem Sherry würzen und abschmecken. Alles noch etwa 1 Minute kochen.
Dazu Kartoffelüpree oder Salzkartoffeln servieren.

braun

Wednesday, den 21. December 2005

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