Unvermittelbar

Über zwanzig Schals aus Kinderfarben habe ich jetzt zusammen.
Wer es bunt mag, soll mich einfach anrufen.
Ich mache dann ein Bäucherchen in den Hörer (vom Bauernhof aus).

Jetzt sind die Jahre
ins Land gezogen
und viel Spülwasser
ist in den Abluss
gestürzt

die Photoalben
haben die Gesichter
gewechselt

und stell dir vor
ich trage schon lange
andere Jeans

und trotzdem:
zwischen
Halbschlaf
und Dunkel

denke ich manchmal
an deine
Versprechen

und möchte dich
gerne
dafür
noch immer
rückwirkend
verklagen.

unsere körper
aus licht
und die gardine weht
den wind auf unsere haut

als wir uns erreichen
will ich nie mehr vergessen

habe gestern nochmal mit michaela spohn (der grafikerin) telefoniert.
nächste woche wird der katalog gedruckt sein bzw. werde ich postkarten erhalten, die ich dann vertüte und durch deutschland schicke.
kann mir vorstellen, dass sie schön aussehen werden.

ich bin
dein

spätzünder

ehrgeizig
bringe ich
licht
in die nacht

die absätze
meiner schuhe
auf dem teppich
vor dem bett:

dein sprungbrett

und dem kalender
an der wand
reissen wir die
blütenblätter
aus

eins nach dem
anderen:

seit jahren schon.

hurra, hurra. heute ging das stricken mit der schweren maschine wie von selbst.
habe pink mit ocker und mit grün gemischt, geripptes muster, meterlang und vorher alles mit paraphin eingerieben, ansonsten reisst die wolle zu schnell.

bei diesem tempo will ich bleiben.
jeden tag mindestens fünf gürtel bzw. schals produzieren und dann überall hinverschicken.

die gg (goldenen gürtel) gibt es jetzt bei “ich war ein dirndl” zu kaufen in der brückenstrasse in sachsenhausen.
jetzt muss ich wieder fleißig vorproduzieren, da ich nächste woche nach köln bzw. hamburg fahre, um mir dort läden anzugucken.

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habe meinen kühlschrank abgetaut, die zigaretten sind leer und es regnet in strömen.
da hilft einfach dagegen anstricken!

an den lippen
hängen bleiben
wollen

ohne dabei
zu küssen.

leider verfüge ich nur über einen mittelstsricker, das heisst, dass ich die grobe bzw. dicke wolle doch nur mit der hand stricken kann.
jetzt sitze ich auf dem balkon, die sonne scheint und stricke braun, hellgrün, pink und freue mich schon auf das goldene garn, das ich noch heute in höchst kaufen werde, mit dem ich die “dicken dinger” umranden werde.

50 euro dafür im laden werden gerecht sein. es sind immerhin unikate, die wolle war teuer und 1000 stunden handarbeit auf dem balkon müssen sich irgendwie rechnen.

eine weisse bluse zum beispiel, dazu eine schwarze hose und braune schuhe und auf den hals einen meiner braunen schals, die an der seite golden schimmern.

damit kann jeder in die oper gehen.

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heute eröffnet übrigens der “stoffwechsel” mit einer neuen filiale im hirschgraben 14/ frankfurt am main. ab 19h ist dort sektempfang und man kann neue kollektionen bestaunen.
man sieht sich vielleicht.

tatsächlich! der schal, den ich mit goldenem garn umhäkelt habe, hat punkte
gesammelt “auf dem freien markt”.

heute werde ich fünf davon produzieren (meine erste offizielle bestellung, juchhe!) und dann werden diese unikate in der brückenstrasse in sachsenhausen verkauft.

ansonsten muss ich noch die scheiss-künstlersozialkasseformulare ausfüllen und natürlich wie immer: die schwere maschine nie genug streicheln.