geheimnis

25. January 2014

und du bekommst spam-
nachrichten aus der ganzen welt,
die menschen sind heute
so verstreut, wenige hotelzimmer
als fluchtpunkte, ein kuss, der traf,
der sein ziel nicht verfehlte, bitte vergiss
mich nicht: ich erinnere mich
an alles: unerpressbar.

hola

23. December 2013

kann dir nichts sagen, mal
wieder, fällt der schnee von früher,
nicht nur der von gestern, du lässt
keine zeit, mich zu entdecken,
an die heldentaten aus der kindheit
erinnern sich die anderen mit
verpickelten gesichtern, schau mal,
mein busen tut weh und wächst
über sich hinaus, wenn du mich
wirklich willst, dann google
mich doch oder fang mich kurz vor
dem hola.

mützen, rollkrägen, loops, armstulpen

20. December 2013

mützen: 49 euro, rollkrägen: 59 euro, loops: 65 euro, armstulpen: 19 euro

photos: andreas gärtner

Stilblüten 2013- Frankfurter Neue Presse

9. December 2013

Bar jeder Vermittelbarkeit?

Julia Mantel sitzt hinter ihrer Strickware, die sie liebevoll auf einem Tisch drapiert und auf eine Wäscheleine gehängt hat. Zu ihrem Stricklabel „Unvermittelbar“ kam sie über Umwege. Nachdem die 39-Jährige in Lüneburg angewandte Kulturwissenschaft studierte, 14 Praktika absolvierte und unzählige Nebenjobs annahm, machte sie zu guter Letzt noch eine Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau in Bad Vilbel. „Mein Chef sagte mir allerdings, ich sei einfach unvermittelbar und würde niemals einen Job finden“, erzählt sie. „Ich passe einfach nirgendwo richtig rein, flog immer überall raus.“

Für Mode allerdings interessierte sich die Frankfurterin schon immer, und so beschloss sie 2005, sich selbstständig zu machen. Am Anfang strickte sie noch selbst, mittlerweile übernimmt das eine 85-jährige Rentnerin. Vor allem auf die Materialien legt Julia Mantel großen Wert: Von Alpakawolle über Merino und Schurwolle kommt ihr beziehungsweise der Rentnerin nur das Beste zwischen die Stricknadeln. Auch Einzelanfertigungen können auf Wunsch hergestellt werden (www.unvermittelbar.de).

(Estelle Traxel)

www.fnp.de/lokales/frankfurt/Bar-jeder-Vermittelbarkeit;art675,702249

letztes mal mosel 45

30. November 2013

Liebe Freunde und Bekannte,

ganz herzlich möchten wir euch zu unserer 5. und letzten Veranstaltung in unser Atelier in die Moselstraße 45 einladen. Am Samstag den 30. Nov. ab 21 Uhr hören wir zunächst Dirk Krecker mit seinem Stück “dirty dogs running outdoor seen from across the lake”, danach lesen die Poeten Julia Mantel und Joachim Durrang aus ihren Stücken.
Auf der anschließenden Party erwarten euch Zentralkomitee, Mobarek Banuni und zero.O an den turntables.
Unsere Moselbar öffnet bereits um 19 Uhr und erwartet euch mit gekühlten Getränken.

Wir freuen uns sehr auf euer Kommen

Michel und Jens

MOSEL 45
30.Nov. Bar ab 19 Uhr / Konzert mit Dirk Krecker, Lesung mit Julia Mantel und Joachim Durrang um 21 Uhr / Party ab 23 Uhr

Mail-Anhang

stilblüten-festival 2013

28. November 2013

Stilblueten 2013 _ Mail-Flyer

www.stilblueten-frankfurt.com/designer-11/unvermittelbar/

höchster designparcours// tolle gelegenheit für den weihnachtsgeschenkeeinkauf

28. November 2013

DP_BANNER_840x300

Der Höchster Designparcours wird 2013 zum zweiten Mal zeitgleich mit dem Höchster Weihnachtsmarkt vom 29.11 - 01.12.2013 in mehreren leerstehenden Ladenflächen in der Kernstadt von Frankfurt-Höchst stattfinden.

Öffnungszeiten Fr 14-20 Uhr, Sa + So 12-20 Uhr

UNVERMITTELBAR wird einen stand im höchster bahnhofsgebäude haben.

Lyrik muss nicht antiquiert und elitär sein

28. October 2013

Neue Reihe „Undercover“ will modernen Gedichten wieder Leben einhauchen

Die Lyrik hat es schwer, gilt sie doch weithin als sperrig, elitär und antiquiert. Um diese oft verschmähte Literaturgattung zu beleben und sie populärer zu machen, luden Autoren aus Frankfurt und Offenbach ins Blaue Haus am Mainufer zur ungewöhnlichen Lyriklesung namens „Undercover“.

Niederrad.

Es sollte keine „Wasserglaslesung im Elfenbeinturm“ werden, erklärte Marcus Roloff, Frankfurter Autor, Übersetzer und Lektor. Außerdem sollte es „um die Gedichte selbst gehen“, wie es eine weitere Autorin, Sandra Klose, Abiturientin aus Offenbach, formulierte. Zur Lyriklesung „Undercover. Frankfurter Autoren und ihre Lieblingsgedichte“ lud man das Publikum am Donnerstagabend daher ins Blaue Hause am Niederräder Mainufer - einen Ort, der für eher ungewöhnliche, aber moderne Kulturveranstaltungen bekannt ist. Und die Namen der Autoren, deren Gedichte vorgetragen wurden, verschwieg man vor und während der Lesung, um einer vorschnellen Wertung seitens des Publikums vorzubeugen. Inhalt und Form der Gedichte sollten für sich selbst sprechen. Es waren nämlich keine Werke von Roloff, Klose oder den beiden anderen Frankfurter Autoren, Julia Mantel und Martin Piekar, sondern Lieblingsgedichte dieses Quartetts, die in den vergangenen zwei Jahren veröffentlicht wurden.
Sie wollten „eine Lanze brechen“ für die moderne Lyrik, sagte Julia Mantel, denn die Lyrik habe es schwer: Es ließe sich kein Geld damit verdienen, weshalb Verlage pleitegingen. Marcus Roloff verdeutlichte das Dilemma: „Die Leute, die Lyrik kaufen, sind meistens auch die, die Lyrik schreiben“ - ein kleiner Zirkel also, gilt die Lyrik doch vielen als das ungeliebte Stiefkind unter den Literaturgattungen.

Zu elitär?

Zu sperrig, schwer verständlich und antiquiert lautet die Kritik häufig, zumal die Assoziationen meist unbeliebte Begriffe aus der Lyrikanalyse wachrufen: Alexandriner und Hexameter, Jambus oder Zäsur. Müßige Stunden aus dem Deutschunterricht oder dem Grundseminar der Germanistik werden da wach sowie Namen, die im Zeitalter der Popkultur nicht eben „angesagt“ sind: Goethe und Schiller, Heine und Celan - Männer mit Feinsinn für Glück und Schönheit zwar, aber auch für das Dunkle, Morbide und vor allem das Komplizierte. Der Vorwurf des Elitären eilt der Lyrik stets voraus, von Roloff mit der „Wasserglaslesung im Elfenbeinturm“ benannt.
Die Undercover-Lesung hielt man deswegen mit dem Vorsatz ab, Lyrik populärer zu machen, weshalb moderne Texte und die Interaktion mit dem Publikum in den Vordergrund rückten. Nach jedem Gedicht wurde abgestimmt, ob aus dem jeweiligen Gedichtband noch ein weiteres Stück Poesie gehört werden sollte. Und es wurde diskutiert, was an dem Text gemocht wurde und was nicht.

Viele Gespräche

Moderator und Initiator Jannis Plastargias sowie die vier Autoren debattierten so mit immerhin über 30, sich rege mitteilenden Lyrik-Interessierten über Sinn und Unsinn eines Schriftbildes in reiner Kleinschreibung, den Einsatz des Et-Zeichens, (&) anstatt eines ausgeschriebenen „und“ oder ob Textpassagen als ironisch oder als kitschig zu bewerten wären. Zwar ging es mitunter auch dabei etwas kompliziert zu, doch blieb die Atmosphäre stets locker und wenig elitär.
Zum beliebtesten Gedichtband wurde am Ende „Ich lebe in einem Wasserturm am Meer, was albern ist“ von Carl-Christian Elze gewählt, erschienen im Verlag Luxbooks aus Wiesbaden. Dass der daraus zuletzt vorgetragene Text ausgerechnet von kopulierenden Fliegen handelte - wobei der Begriff kopulieren hier ein sehr umgangssprachliches Wort ersetzt - sorgte für Verstimmung und Freude gleichermaßen: Er zeigte eindrücklich auf, wie nahe sich Ordinäres und Zartes in heutiger Lyrik sein können.
Jannis Plastargias freute sich hinterher, dass sogar mehr geredet wurde, als er gedacht hätte, womit sich das Ziel der Lesung, das Gespräch über Lyrik zu beleben, also erfüllte. Einer angekündigten Wiederholung des Abends steht nichts im Weg.

(Thorben Pehlemann)

Frankfurter Neue Presse vom 26. Oktober 2013

DEIN LIED****out now!

14. October 2013

Augst & Daemgen:

DEIN LIED

CD mit 17 Liedern unter Mitwirkung von

John Birke, Wolfgang Müller, Johanna Milz,
Christian Anders, Rüdiger Carl, Raymond Pettibon,
Thomas Desi, Julia Mantel.

Erschienen im Kuckuck-Schallplattenverlag
in Kooperation mit dem Deutschlandfunk.

ISBN: 0-13711-11102-6

family-values

9. October 2013

ich finde schwestern, grösser, kleiner,
big brother, tante, onkel, grosspapas,
seit jahren wortgestammel,
hufenscharren, immer wieder
sind wir picknick-stars.

unser haar haben sie zusammen
geflochten, die ringe sind bestellt.